Interview: High School Jahr über EF

Lea war mit 16 Jahren für ein Jahr in den USA. Dank EF! Wie genau so ein High School Jahr abläuft, erfährst du in folgendem Interview.

 

Hallo Lea,
als du in der 11. Klasse warst, hast du ein Schuljahr lang in Pleasant Grove, Utah in den USA verbracht. Wie kamst du dazu?

Hey Alexa!
Zum einen wollte ich gerne mehr Freiheit haben und mal ein richtiges Abenteuer erleben. Zum anderen war mein Englisch nie gut und mit einem Auslandsjahr hatte ich eine prima Möglichkeit dieses zu verbessern. Ich finde es toll neue Menschen kennenzulernen. Einige Freundinnen von mir hatten die Idee und so hab ich mich ihnen angeschlossen.

Waren deine Freundinnen und du auf der selben Highschool?

High School Jahr mit EF
Stand: 12/2018

Meine Freundinnen haben den Austausch über eine andere Organisation gemacht und waren in Frankreich und Taiwan.
Aber ich habe schnell Freunde in der Gemeinde und auf der Schule gefunden. Dadurch dass meine amerikanische Familie zu der mormonischen Glaubensgemeinschaft gehört, sind wir sonntags immer in den Gottesdienst und danach in „Klassen“ gegangen. Dort war ich mit meiner gleichaltrigen Gastschwester und anderen Jugendlichen zusammen und konnte schnell ein soziales Netzwerk schließen.
Da ich circa 2 Wochen vor Schulstart ankam, kannte ich schon ein paar Leute, mit denen ich meine Pause verbringen konnte. Weitere Leute habe ich dann durch Veranstaltungen, Unterricht und Sport kennengelernt.
Nach knapp 3 Monaten habe ich das erste Mal richtig mit meiner deutschen Familie telefoniert. Das war wirklich schön über alles neue berichten zu können. Von da an haben wir dann jeden Sonntag telefoniert.
Ich habe bis jetzt noch mit einigen Leuten von dort Kontakt, speziell mit meiner Gastfamilie. Leider habe ich es bisher erst einmal geschafft rüberzufliegen, zur Hochzeit meiner Gastschwester. Dabei habe ich auch einige der Leute wieder getroffen. Ansonsten beschränkt sich der Kontakt auf Facebook und Instagram.
Mit meiner Gastfamilie versuche ich hin und wieder zu telefonieren und wir schicken uns gegenseitig Postkarten aus dem Urlaub. Es ist wirklich schön zu sehen, wo sie überall hinfahren.

Das klingt nach vielen tollen Erlebnissen. Hast du eines, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Lea wird von ihrer neuen Familie am Flughafen abgeholt.

Wir sind im späten Sommer mit der Kirche auf eine Jugendfreizeit gefahren. Hier übernachteten wir in Hütten mitten im Wald, als Dank dafür, dass wir dort geholfen haben eine Treppe zu bauen und Grünschnitt zu machen. Das war echt cool. Wir waren rund 100 Jugendliche jeden Alters. Abends haben wir am Feuer gesessen und gegrillt. Den Tag über haben wir neben verschiedene Aktivitäten auch Survival Training gehabt.
Es war alles so idyllisch und man hatte das Gefühl etwas Gutes zu tun. Das ist eine meiner liebsten Erinnerungen.
Was mir auch in Erinnerung bleiben wird, sind die zahlreichen Football Spiele unserer Highschool-Mannschaft. Wir sind immer mit der ganzen Familie zu den Heim- und Auswärtsspielen gegangen und haben Popcorn mitgebracht. Die Stimmung war toll und jeder hat mitgesungen und angefeuert. Das Gefühl, wenn man die Spieler schnaufen hört, die Pads gegeneinander Knallen und die Schreie zu hören sind: Das ist richtig mitziehend.

Anfangs sagtest du, dass dein Englisch nicht so gut war. War die Verständigung eine große Herausforderung für dich? Gab es sonst noch etwas, was dir schwer fiel?

Mit dem Verständnis hatte ich in einem Fach Probleme. Dieses habe ich nachträglich gewechselt. Das war eine Mischung aus sämtlichen Naturwissenschaften.
Ansonsten haben sich alle bemüht langsam zu reden oder haben die Begriffe erklärt. Nach knapp 3 Monaten habe ich in Englisch gedacht und dann lief alles von alleine.
Als ich zurück kam, haben mir oft die deutschen Worte gefehlt.
Witzig war auch immer der Deutschunterricht. Es hat viel Spaß gemacht, andere beim Lernen zu unterstützen und Hochdeutsch zu reden.
Auch Französisch hat gut geklappt und Spaß gemacht. Der Unterricht war auch nicht so gebunden. Wir haben viel zur Geschichte Frankreichs gemacht. Das hat das Lernen erleichtert.

Was sind die größten Unterschiede von einer Highschool in Amerika zu einer Oberstufe in Deutschland?

Das Schulmaskottchen.

Der Unterricht dauert insgesamt 1 Stunde. Wir hatten am Tag 3 Schulstunden dann eine Pause und 1 letzte Stunde. Die Lehrer haben ihre festen Räume und sind mit allem ausgestattet. Man hatte zwischen den Stunden 10-15 Minuten Zeit den Raum zu wechseln.
Die Fächer konnte man selbst wählen, auch vom Schwierigkeitsgrad her. Man kann z.B. beim Sport wählen, was einem Spaß macht: Laufen, Gewichte heben, tanzen oder verschiedene Ballsportarten. Amerikaner müssen auf einen bestimmten Creditscore für Fächer kommen, um die Highschool abschließen zu können.
Es gibt viele verschiedene Gruppen in der Schule, die Auszeichnungen zum Quartal an jeden Spint hängen. Für jemanden, der einen Einser-Durchschnitt hat oder jemanden, der nie abwesend war.
Wenn man zu spät zum Unterricht kommt oder gar nicht, wird das im System registriert und ab einer gewissen Zahl muss man eine Stunde vor Unterrichtsbeginn nachsitzen. Das war schon echt früh.
Die Lehrer wollen, dass man gute Leistung bringt und motivieren auch sehr. Es gab Hausaufgaben, aber nicht viele. Nach dem Unterricht sollte man schließlich noch die Nachmittagsprogramme nutzen, wie Sport, Komitees, etc.
Es ist meines Erachtens nach ein gutes System, für die freie Entfaltung und Erhöhung der eigenen Stärken. Allerdings wird es wohl bei dem ein oder anderen an der Qualität leiden. Die Highschool nicht abzuschließen ist wirklich schwierig.

Da bekommt man glatt Lust nochmal in die Schule zu gehen. Ich denke mal nicht nur die Schule hat dir bei der Entfaltung deiner Persönlichkeit geholfen. Wie hast du dich nach dem Auslandsjahr verändert?

Die Familie spielt Twister.

Ich bin viel selbstständiger geworden. Ich war zwar auch in den USA darauf angewiesen, dass mich jemand fährt, aber man musste sich trotzdem mehr um sich selbst kümmern. Es ist für mich auch leichter geworden, aus der eigenen Komfortzone rauszukommen und alleine auf Veranstaltungen zu gehen, wo man nicht unbedingt viele kennt.
Ich habe erkannt, dass es wichtig ist, von zu Hause rauszukommen und schlechte Eigenschaften zu ändern, als nur zu meckern. Mit anderen Menschen zusammen zu leben geht nur durch ständige Arbeit an sich selbst.

Wem würdest du so ein Auslandsjahr empfehlen?

Jedem der gerne die Sprache auf einfachen Weg lernen will, egal ob man schüchtern ist oder aufgeschlossen. Wichtig ist nur, dass man es selbst möchte und man sich darauf einlassen kann, dass die Kultur oder auch die Religion anders ist. Einfach ausprobieren. Bei einer Organisation ist immer jemand da, der einem zur Seite steht, wenn es z.B. mit der Familie nicht passen sollte.


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