Du möchtest einen Fernwanderweg wie den West Highland Way in Schottland gehen, mit Zelt und Rucksack? Dann kommt hier meine Packliste für dich.
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Wie schwer darf mein Backpack beim Fernwandern sein?

Beim Fernwandern bist du aufs Wesentliche reduziert. Je leichter du packst, desto weniger anstrengend wird es für dich. Eine Faustformel besagt, dass dein Backpack maximal 20 % deines Körpergewichts wiegen sollte. Das würde aber heißen, je mehr du zunimmst, desto mehr darfst du tragen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau mit 150 Kilo mehr tragen kann als eine mit 50 Kilo. Mehr Essen ist also nicht immer die Lösung.
Okay, Spaß beiseite. Ich versuche immer so bei 16-18 Kilo mit ALLEM rauszukommen (ja, auch mit Wasser und Essen). Je nachdem welche Tour ich gehe, wie die Wasserstationen verteilt sind, wann und wo ich Nahrung auffüllen kann und wie kalt es wird, variiert das Gewicht natürlich.
Beim West Highland Way hatte ich zum Beispiel 2 Kilo Wasser dabei, zu Beginn 4 Kilo essen (was nicht nötig gewesen wäre) und hatte ein Restgewicht meines Backpacks von 10 Kilo. Ich habe vorher dafür trainiert und vor allem meine Knie mit Wanderstöcken entlastet. Gegen Ende wurde der Backpack immer leichter und ich kam besser voran, nachdem ich meine Vorräte geplündert hatte.
Der richtige Backpack zum Fernwandern

An Backpacks habe ich einige ausprobiert und noch keinen gefunden, mit dem ich Hundertprozentig zufrieden bin. Backpacks sind wie Schuhe, du solltest ihn anprobieren und gucken, ob er zu dir und deinem Körperbau passt. Für unsere Syltumrundung hatte ich einer Freundin meinen Backpack geliehen und ihr hat er überhaupt nicht gepasst, da sie ganz anders gebaut ist als ich. Ich hatte mir dafür vor einigen Jahren einen Backpack von einem Freund geliehen, ein Unisex Modell, das meinem gebärfreudigem Becken überhaupt nicht gefallen hat. Wichtig ist außerdem, die Backpacks voll beladen auszutesten, denn da sitzen sie oft anders als wenn sie nur leicht bepackt sind.
Toller Backpack für eine Hüttenwanderung, aber nicht für eine Zelt-Trekking-Tour geeignet
Mit meinem Osprey Kite 36l habe ich bei der Hüttenwanderung im Chiemgau tolle Erfahrungen gemacht. Mit 6-8 Kilo saß der Backpack super. Als ich mit ihm auf dem West Highland Way mit 16 Kilo gewandert bin, habe ich mir Blasen auf den Schultern gescheuert. Laut Hersteller ist der Backpack für bis zu 12 Kilo ausgelegt. Die Rückenlänge hat nicht mehr gestimmt mit einer so schweren Beladung. Achte also unbedingt auf die Belastungsgrenze deines Backpacks.
Meine Lieblingsbackpacks
Diese Backpacks nutze ich für folgende Aktivitäten:

Osprey Kite 36l
Dieser Trekkingrucksack für Damen wiegt 1.760 g, hat verschiedene Fächer und Zugänge und ein Fach für das Regencape ist unten eingebaut. Besonders mag ich an diesem Backpack, dass die Trinkblase von außen zugänglich ist. Wenn der Rucksack voll beladen ist, bekommt man sie zwar nicht reingestopft, doch man kann einfach kontrollieren, wie viel Wasser sich noch darinnen befindet, ohne alles auspacken zu müssen. Wanderstöcke lassen sich unter der Achsel zwischenlagern, falls man mal die Hände frei braucht. Ich nutze diesen Rucksack vor allem für Hüttentouren in den Alpen, auch wenn er dafür fast schon zu groß ist.

Osprey Eja 48l
Der Eja kommt in verschiedenen Größen daher, ich habe mich mit 48 Litern für eine Zwischengröße meiner beiden vorhandenen Backpacks entschieden. Dieser soll mich vor allem auf Fernwanderwege mit Zelt begleiten. Mit 1.220 g ist er super leicht, allerdings gibt es kein integriertes Regencape. Er ist ein reiner Toploader, das Deckelfach ist abnehmbar, wenn man den Backpack nicht überladen möchte. Für die Wanderstöcke gibt es wieder das System sie unter den Achseln zu lagern. Der Rücken sorgt mit einem Netz für Belüftung. Die Polsterung ist sparsamer als bei meinen anderen Modellen, doch der Rucksack sitzt unglaublich bequem.

Tatonka Yukon 50l+10
Mit meinem Tatonka war ich auf Weltreise und habe ihn mit 18-24 Kilo beladen gehabt. Er sitzt bequem, bringt mit 2.300 g einiges auf die Wage. Das Deckelfach kann expandiert werden, es gibt mehrere Zugänge, aber leider keine Hüfttaschen. Für meine Weltreise war der Backpack toll, zum Fernwandern finde ich ihn zu schwer, die Hüfttaschen fehlen und Gimmicks wie Wanderstöcke Schnellverstausystem oder eine von außen begehbare Trinkblase, fehlen mir. Der Rücken liegt wie beim Kite voll auf und der Backpack sitzt gut. Inzwischen gibt es ein Nachfolgemodell mit Hüfttaschen und anderen Farben.
Das sind die Backpacks, die am besten zu mir gepasst haben. Wenn du einen Outdoorladen in deiner Nähe hast, probiere die Backpacks lieber vor Ort an. Ich hatte mir mal einen Ultraleicht Rucksack von Expeed geliehen, mit dem habe ich mir aber die Hüftknochen wund gescheuert, während er einer Freundin gut gepasst hat. Teste also aus, was für dich am besten passt.
Das beste Wanderzelt

Beim Zelt kommt es darauf an, ob du allein oder mit mehreren Personen darin schlafen willst. Außerdem hängt es von der Region ab. in Schottland auf dem West Highland Way regnet und windet es unter Umständen stark, sodass dein Zelt auch das aushalten können sollte.
Ich habe das Paria Outdoor Zion 2 Personen Zelt, das 1,8 Kilo wiegt und schon einige Wanderungen überlebt hat. Leider gibt es das in Deutschland nicht mehr zu kaufen. Es ist in etwa baugleich mit dem MSR Hubba Hubba NX Zelt für 2 Personen*, in dem ich auch schon übernachtet habe.
Aktuell habe ich ein Wanderstock-Zelt im Auge, das keine Stangen besitzt, sondern mit Wanderstöcken aufgebaut wird. Wie das Night Cat 1 Mann Zelt Ultraleicht Zelt* für eine Person für unter 1 Kilo. Laut Bewertungen hat es schonmal den Skyetrail überlebt. Getestet habe ich es allerdings noch nicht.
Wanderausrüstung – Essentials

Das sind die Dinge, die ich bei meinen Wandertouren mit dabei habe.
- Backpack
- Zelt
- Isomatte: Therm-a-Rest NeoAir Xtherm NXT Liegefläche 183 x 51 cm Neptune*
- Schlafsack 3-Jahreszeiten: CUMULUS X-LITE 400 Daunenschlafsack
- Schlafsack 2-Jahreszeiten: Daunenschlafsack Trekking – MT900 10 °C Forclaz
- Inlay*
- Wanderstöcke: TheFitLife Carbon Fibre Trekking Stöcke*
- Kopfkissen*
- Schaufel*
- Reisehandtuch
- Portemonnaie: Paprcuts RFID Portemonnaie*
- Reisepass
- Stirnlampe: Black Diamond Storm 500-r Stirnlampe*
- Faltrucksack* (nicht zwingend notwenig)
Verpflegung
- Gaskocher
- Gaskartusche*
- Kochgeschirr
- Emaille-Tasse*
- Göffel*
- Trinkblase 2l*
- Wasserfilter
- Flasche*
- Hafermilchpulver*
- Porridge
- Proteinriegel
- Fertiggerichte
- Nüsse
- Trockenobst
- Müllsack
Kleidung
- Regenjacke
- Daunenjacke
- Fleecejacke
- Thermolangarmshirt
- Thermoleggins
- Wanderhose mit Zip-Beinen
- 2x Merinoshirts
- 4x Unterhosen
- 2x Wandersocken
- Sport-BH
- Handschuhe
- 2x Buff/Schlauchtuch*
- Wanderschuhe
- Sockenschuhe: Skinners* (nicht zwingend notwenidig)
- Kappe
- Bikini (nicht zwingend notwendig)
Badezimmer/Hygiene
- Erste Hilfe Set
- Medikamente
- Blasenpflaster
- Sonnencreme
- Mückenspray
- Zahnbürste
- Zahnpasta
- Kloapapier
- Bürste*
- Duschbrocken*
- Deo
Technik
- E-Book Reader*
- Handy: Samsung Galaxy S24 Ultra 1TB*
- Kopfhörer
- Powerbank*
- 360-Grad-Kamera: Insta 360 X4*
- Fotokamera: Canon EOS R*
- Reiseadapter*
- Ladekabel
Pack so leicht es geht

Bei meinen ersten Wanderungen war ich deutlich schwerer unterwegs. Und ich habe auch nicht bei allen Wanderungen alles dabei. Trekkingausrüstung ist teuer und ich habe mir viele Dinge erst nach und nach angeschafft. Manchmal packe ich auch Dinge ein, die nicht zwingend notwendig sind, wie Sockenschuhe oder ein Faltrucksack. Beides kann praktisch sein, ist aber nicht unbedingt notwendig. Ich wusste, dass ich nach dem West Highland Way noch Tagesausflüge in Schottland unternehmen wollte, weshalb ich den Faltrucksack dabei hatte. Außerdem bin ich abends zu bequem, mir jedes Mal meine Wanderschuhe wieder zuzuschnüren, weshalb ich die Sockenschuhe dabei hatte (es gab eine Menge neidische Blicke, FlipFlops hätten es aber bestimmt auch getan).