Edinburgh in der Vorweihnachtszeit

Warum du unbedingt in der Vorweihnachtszeit nach Edinburgh fahren solltest

Wer gerne Weihnachtsmärkte besucht, denkt bestimmt zuerst an Städte wie Heidelberg, Stuttgart oder Erfurt. Keinem Menschen fällt Edinburgh ein. Und das hat auch seinen Grund: Weihnachtsmärkte stammen aus der deutschen Tradition und werden inzwischen in vielen Ländern übernommen. Ich war also ganz schön überrascht im glitzernden und blinkenden Ambiente der schottischen Hauptstadt zu stehen und Wörter wie Currywurst, Bratwurst und Glühwein zu lesen. Und für mich als Harry Potter Fan hat die Stadt noch etwas ganz besonderes zu bedeuten.

Auf den Spuren von J. K. Rowling

Ob der Niffler den Weihnachtsstern in Edinburgh klaut
Die wahre Winkelgasse

Die zweitgrößte Stadt in Schottland, deren Altstadt Teil des Unesco Weltkulturerbe ist, hat die Autorin J. K. Rowling nicht umsonst für ihr Meisterwerk Harry Potter inspiriert. Und Fans werden einige Orte aus dem Film in der mittelalterlichen Altstadt wiedererkennen. Wer mehr über die Inspirationen der Autorin lernen möchte, kann an einer Harry Potter Tour durch die Stadt teilnehmen.
Susan Solo berichtet in ihrem Blogartikel über die Free Walking Tour. Ich selbst habe an einer der simultan erscheinenden Touren über den auf der Royal Mile stationierten Touristenstand teilgenommen.
Neben all der Inspiration sollte man auf jeden Fall genug Geld im Portemonnaie mitbringen, denn an jeder Ecke ist ein Harry Potter Fan Shop zu finden. Ich konnte dank Boy Wizard meine Postkarten mit Harry Potter Briefmarken verschicken und bin beim Zauberstab-Kauf mindestens genauso gut beraten worden, wie bei Ollivanders.

Der schottische Weihnachtsmarkt

Edinburgher Christmas Market

Genug vom Harry Potter gefangirle, weiter zu wichtigen Dingen: Dem Glühwein. Oder was ich hier bevorzuge: Glüh-Cider. Ja, die Schotten wissen was schmeckt. Direkt an der Princess Street befindet sich ein großer Weihnachtsmarkt. Neben einem Riesenrad, einem Riesenkettenkarussell und einer Eisenbahn, die durch den Markt fährt, gibt es haufenweise Stände, an denen ordentlich Weihnachtsgeschenke geshoppt werden können. Die typischen schottischen Wollschals lassen einen die Kälte vergessen.
Wenn dir ein Weihnachtsmarkt zu langweilig ist, findest du ein paar Meter weiter, am St Andrews Square eine Eislaufbahn. Auf dem Weg dorthin kannst du die wunderschön dekorierten Gebäude bewundern. Ein Glück, dass es im Dezember bereits so früh dunkel wird. Glaub mir, im Tageslicht sieht das ganze nur halb so spektakulär aus.

Lichtspektakel im Botanischen Garten

Im Botanischen Garten in der Weihnachtszeit

Wenn du von den leuchtenden Gebäuden nicht genug bekommen kannst, dann kann ich dir den Botanischen Garten empfehlen. Wie, ein botanischer Garten im Winter? Da blüht doch nichts. Ja, da blüht in der Tat recht wenig, dafür hat sich die Stadt etwas Neues ausgedacht, um Menschen in ihre Gärten zu locken. Auf fast zwei Kilometern verzaubern Lichtinstallationen ihre Besucher. Die £14 Eintritt sind ihr Geld auf jeden Fall wert. Bestell die Tickets am besten vorher online. Am Tag selbst sind sie etwas teurer.
Botanischer Garten Lichterschauer in Edinburgh Romantisch im Botanischen Garten in Edinburgh Botanischer Garten in Edinburgh Botanischer Garten in Edinburgh als beliebtes Fotomotiv

Daheim im schottischen Wohnzimmer

Live Musik im Stramash in Edinburgh

In den Nächten habe ich in einem 8-Bett-Zimmer im High Street Hostel geschlafen. Wer braucht schon einen gemütlichen Rückzugsort, wenn das Wohnzimmer der Schotten eigentlich einer der über 700 Pubs allein in Edinburgh ist? Und hier ist nicht nur am Wochenende was los. Die Stadt unterstützt die Musiker und sorgt damit für eine wahre Live-Musik-Kultur. Im Gegensatz zu Deutschland werden hier nicht schon um 22 Uhr abends die Bordsteine hochgeklappt. Bis tief in die Nacht hinein laden schottische Bands zum Tanzen ein. Geh einfach ein bisschen die Royal Mile entlang und dann beim Grassmarket runter. Die Pubs sind nicht zu übersehen.


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Schaurig schön mit Ghost Tours

Auf dem Greyfriar Friedhof

In den Karten von Edinburgh sollte man vielleicht auch die Höhenmeter einzeichnen, die man zurücklegt. Treppen und enge Gassen, durch die ich mich allein im Dunkeln nicht gewagt hätte, sind ein Wiedererkennungsmerkmal der Stadt. Eine der bekanntesten ist die Mary King’s Close. Von Überbevölkerung geplagt bauten die Reichen der Stadt die Gebäude immer höher. Die Menschen ganz unten litten an vielen Krankheiten, ausgelöst durch mangelnde Hygiene, einem fehlendem Abwassersystem und den herabgeworfenen Abfällen und Ausscheidungen der oben lebenden Menschen. Als um das 19. Jahrhundert herum die Börse errichtet wurde, mauerte man die Gasse zu und errichtete darüber ein neues Gebäude. Seit 2003 ist die Gasse für den Tourismus geöffnet. Einen besonders spannenden Artikel dazu findest du hier.
Doch Edinburgh hat noch weitere Schauergeschichten zu bieten, die ein authentisch gekleideter Geisterführer lebhaft erzählt. Wir gehen nicht nur über den Greyfriar Friedhof oder durch die engen Gassen, nein, es geht auch unter die Stadt, in die Katakomben. Puppen, wie aus einem Horrorfilm gestohlen, sitzen an die Wand gelehnt da, während der Geisterführer die Geschichte eines toten Mädchens erzählt. Nebenbei kommen noch Kannibalen, Hexen oder Männer, die auf Toiletten ermordet wurden, vor (ja, ich musste dabei auch an Game of Thrones denken …).
Überrascht waren wir, als die Tour plötzlich endete: Nach zwei Stunden. Mensch, wie die Zeit vergeht, wenn man Spaß hat.

Jeden Tag ein neues Türchen

Edinburgher Adventskalender

Ein Paradies für Türfetischisten. Die hohen Eingangstüren in bunten Farben zieren nicht nur zahlreiche Postkarten, sie bieten im Dezember auch einen Blick dahinter an. Jeden Tag öffnet sich beim Edinburgher Adventskalender eine neue Tür, zeigt alte Schwimmbäder, kleine Museen oder auch Kirchen. Das ganze kostet keinen Eintritt. Wenn du deinen Tag strikt getaktet hast, kannst du vorab auf der Edinburgh´s Christmas Website genauere Informationen einholen, an welchem Tag sich wo eine Tür für dich auftut.

Sportlich mit Santa Run

Wer glaubt es gibt nur den einen Weihnachtsmann, der wird jedes Jahr an einem der Adventssonntagen eines besseren belehrt. Der Santa Run ist ein 2,5km-Lauf durch die Stadt. Da die Strecke recht beengt ist, geht es sehr gemütlich voran. Rund um den Princess Street Garden kannst du als Nichtläufer das Spektakel beobachten. Als Zuschauer zahlst du keinen Eintritt. Als Läufer wird ein Startgeld von £15 fällig und du sammelst weitere Spenden ein. Das Geld kommt Kindern in Not zugute. Den genauen Termin erfährst du auf dieser Website.

Highland Feeling bekommen

Edinburgh Arthurs Seat

Wenn du keine Lust hast zwei Stunden bis in die Highlands zu fahren kannst du mit einer 1-Stündigen Wanderung den höchsten Berg in Edinburgh besteigen: Arthur´s Seat, ein ehemaliger Vulkan, der mit dem Duddingston Loch wahres Highland Feeling aufkeimen lässt. Der Boden ist in den Wintermonaten recht feucht, du solltest auf jeden Fall deine Wanderschuhe auspacken. Der Ausblick auf die Stadt, das Meer und die grünen Hügel sind die 250 Höhenmeter auf jeden Fall wert. Während ich ordentlich an meinen Kraftreserven anzapfen musste, joggte munter ein fleißiger Schotte an mir vorbei. Laufschuhe an den Füßen, Sportshirt an und natürlich im Original Schottenrock statt Jogginghose. Eine Wandertour, die sich lohnt. Der Aufstieg hat von der Royal Mile aus etwa eine Stunden gedauert (laut Navigator bist du in 45 Minuten oben, aber der hat das Genießen der Aussicht zwischendurch auch nicht eingeplant).

Edinburgh Arthurs Seat
Edinburgh Arthurs Seat

Du siehst: Edinburgh ist ein ganzjähriges Reiseziel, das in der Vorweihnachtszeit den deutschen Weihnachtsmärkten stark Konkurrenz macht. Besonders schön fand ich, dass die ganze Atmosphäre anders auf mich wirkte, als ich es von deutschen Städten in der Weihnachtszeit gewohnt bin. Stilvolle Weihnachtsdeko, das unverkennbare Ambiente mit seinen neoklassischen Einflüssen, die unglaubliche Gastfreundschaft der Schotten, die dich überall willkommen heißt und eine spannende und auch ein wenig verrückte Geschichte der Stadt, werden dich auf jeden Fall begeistern.

Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade von Choices of Life zum Thema Reisetipps 2019. Weitere Empfehlungen für dein Reisejahr 2019 findest du auf der Seite der Blogparade oder unter den Hashtags #reisetipps2019 oder #ChoicesOfLifeParade in den Sozialen Medien.


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2 Comments

  1. Hallo liebe Alexa,
    mich hat Edingburgh letztes Jahr im Sommer begeistert – tolle Stadt und danke für den Vorweihnachtstipp!!
    Ich wünsche Dir ein wunderschönes Weihnachtsfest und für 2019 alles, alles Gute und dass Deine Vorhaben alle viel Spaß machen. Pass auf Dich auf,

    liebe Grüße, Kristina

    1. Hallo Kristina,

      Vielen Dank, das wünsche ich dir auch. Komm gut durch die Feiertage und ins neue Jahr. Da sehen wir uns bestimmt noch mal.

      Liebe Grüße,
      Alexa

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