Weltreise abgebrochen

Weltreise abgebrochen – und wie es jetzt weitergeht

Viele wundern sich, warum es hier und auf Instagram so still geworden ist. Mancher hat mitbekommen, dass ich meine Weltreise abgebrochen habe. Aber keine Sorge: Mir geht es gut. Mehr als das. Ich habe endlich das Gefühl angekommen zu sein: Auf dem richtigen Weg.

Meine geplanten 11 Monate Weltreise habe ich bereits nach noch nicht einmal 8 Monaten beendet. Aber kein Unglück oder ein Schicksalsschlag ist der Grund dafür. Eigentlich ist der Grund sogar etwas schönes.

Weltreise abgebrochen

Trotzdem klingen diese Worte in Kombination zueinander erstmal ziemlich schlimm. Nach Aufgeben, Scheitern.
Doch das Gegenteil ist der Fall. Um das zu verstehen, gehen wir besser einmal zurück an den Anfang:

Warum nochmal bin ich auf Weltreise gegangen?

Eines der ersten Bilder meiner Weltreise am Strand in Australien

Manche starten eine Reise, weil sie die Welt sehen wollen, was erleben, ihr Leben genießen. Am Strand liegen, in Clubs die Nächte durchtanzen und auf spontane Roadtrips gehen.

Für mich war die Weltreise die Möglichkeit mein Leben einmal kurz anzuhalten. Um etwas auszuprobieren. Mir zu beweisen, dass ich mehr kann, als ich glaubte. Und diese Bestätigung habe ich erhalten. Dazu brauchte ich kein Jahr unterwegs sein.

In meinem Artikel Wie mein Leben vor mir davonlief habe ich bereits angedeutet, dass ich mit meinem Leben nicht ganz zufrieden war. Ich war schon immer ein sehr nachdenklicher Mensch. Habe mir über alles Gedanken gemacht und mich gefragt, was das ganze hier eigentlich soll. Das Leben an sich. Und ich mitten in ihm. So einen Punkt gab es auch während meiner Weltreise.

Die Schattenseiten einer Weltreise

In den ersten Wochen kam mir die Reise noch wie normaler Urlaub vor. Spätestens als mein Freund abgereist ist und ich auf einmal alleine da stand, kam alles in mir hoch. Warum zum Teufel tue ich mir das an? Getrennt sein von meinen Freunden, an vollkommen fremden Orten, mit Menschen, die ich kaum kenne und mit denen ich immer wieder die selben Gespräche führe.

Das klingt sehr einsam. Und tatsächlich fühlte ich mich manchmal in der größten Gesellschaft am Einsamsten. Trotzdem reiste ich weiter. Nicht nur, weil mir mein Trotzkopf und Stolz verboten, das ganze abzubrechen, sondern, weil ich genau diese Herausforderungen gesucht habe.

Manchmal braucht man eine größere Herausforderung, damit die eigentliche Angst ganz klein wirkt

Arbeiten als Fotografin während einer Weltreise
Danke an Ansgar, für das Making of Foto, während eines Shootings hier in Deutschland.

Seit zehn Jahren fotografiere ich – richtig professionell sogar – und verdiene keinen Pfennig Geld damit. Zu groß war die Angst, ein Gewerbe anzumelden. Immer hatte ich andere Ausreden, um mich nicht selbstständig machen zu müssen.

Ich steckte in einem Job fest, der mir einen wunderbaren Berufseinstieg bot. Würde mich jemand fragen, ob das ein Punkt in meinem Lebenslauf wäre, den ich verändern würde, wäre die klare Antwort: nein. Ich bin froh einen trockenen Bürojob gelernt zu haben, ein Fachwirtstudium abgeschlossen zu haben und jetzt all das Wissen habe, was mir dabei helfen wird, ins nächste Level aufzusteigen. Das einzige was mir dazu noch fehlte war eine Zutat: Mut.

Die Angst vor dem Scheitern

Ja, mir fehlte es ganz einfach an Mut. Um Ausreden wurde ich nicht verlegen. Der erste Schritt ist immer der schwerste. Und ich musste erst 59.167 km um die Welt reisen, um den ersten Schritt zu wagen: Den ein Kleingewerbe anzumelden.

Der ein oder andere, der bereits selbstständig ist, lacht mich jetzt vielleicht aus. Angst vor einem Kleingewerbe? Ja, ganz ehrlich.

Als ich 18 war, meldete ich mein erstes Gewerbe an. Es ging alles schief, was dabei schief gehen konnte. Ich hatte also panische Angst davor, mich mit der deutschen Bürokratie und dem lästigen Ballast des Datenschutzes auf Kriegsfuß zu begeben und außerdem Zweifel, ob ich gut genug bin für das, was ich machen will.

Und warum bloggst du jetzt nicht mehr regelmäßig?

So leid es mir tut, das jetzt sagen zu müssen: Weltenwandlerin war ein Mittel zum Zweck. Ich wollte neue Fähigkeiten erlernen.

Während meiner Ausbildung bei der Bank lernte ich mit Kunden umzugehen, eine strukturierte Gesprächsführung und natürlich alles rund um Bankprodukte. Ich bewarb mich damals auf eine Stelle im Projektmanagement, weil ich ein kleiner Organisationsfreak bin. Als man mir verkündete, dass die Entscheidung ganz knapp auf eine andere Bewerberin fiel, war ich nicht enttäuscht. Mit Abgabe der Bewerbung war für mich klar: Entweder der Job als Projektmanagerin oder die Weltreise.

Was ich allerdings nicht während der Ausbildung oder dem anschließendem Studium lernte, waren die Dinge, mit denen ich mich heute beschäftige:

Schreiben, Webdesign, SEO-Optimierung, Fotografie, Grafikdesign und Social Media Management: Einen Reiseblog zu betreiben fördert viele Fähigkeiten. Ich habe mich in so viele unterschiedliche Themen eingearbeitet, dass ich inzwischen anderen dabei helfe. Durch mein Interview mit Fidan zum Thema Digitales Nomadentum, bin ich auf das Themengebiet der Virtuellen Assistenten gekommen.

Der Weg in die Selbstständigkeit

Ich blieb mit Fidan in Kontakt und empfahl ihren VAY-Kurs* sogar in einem Affiliate Link im Blogbeitrag weiter. Statt auch nur einen Cent Einnahmen dadurch zu generieren, buchte ich selbst den Kurs. 3 Monate lang begleitete Fidan mich und einige andere virtuelle Assistenten und half uns all die Hürden zu Meistern, die eine Selbstständigkeit zu Anfang mit sich bringt.

Während ich am Anfang noch alles anbieten wollte, bin ich inzwischen beim Webdesign hängen geblieben. Ich habe mich auf das CMS WordPress spezialisiert und erstelle für Kunden Webseiten oder übernehme die Webseitenpflege.

Was soll ich sagen: Das Wort Selbstständig setzt sich zusammen aus den Wörtern Selbst und Ständig. Max erzählte in seinem Gastbeitrag, dass das Nebenbei während einer Weltreise selbstständig machen eine Illussion ist. Und ja: Er hat recht.

Wie gut lassen sich Arbeiten und Reisen miteinander vereinbaren

Arbeiten während einer Weltreise als digitaler Noamde
Arbeiten und Leben im Ausland

Wenn du noch ganz am Anfang stehst: Nicht wirklich gut.

Am besten ging es mir in der Zeit, als ich am Wwoofen war. In Kanada lebte ich auf einer Pferderanch, auf der ich an 3 Tagen der Woche arbeitete. Die anderen Tage standen mir zu Verfügung, um die Gegend zu erkunden und mein eigenes Unternehmen voran zu bringen. Die Abwechslung zwischen körperlicher Arbeit im Stall, der Denksportarbeit am Computer und den Tagesausflügen in der Gegend waren die perfekte Mischung. Und außerdem günstig, da ich weder für Unterkunft, noch für Verpflegung aufkommen musste.

Trotzdem war die Zeit knapp bemessen. Ich hatte das Reisen, die Arbeit für Unterkunft und Verpflegung und dann auch noch den Aufbau meiner Existenz als Virtuelle Assistentin. Irgendwo musste ich Abstriche machen, wenn ich noch schlafen wollte. Und das war der Reiseblog.

Mit einem Reiseblog Geld verdienen

Mit einem Reiseblog Geld verdienen
Geld verdienen als Reiseblogger?

Der ein oder andere wird sich jetzt denken, dass man doch auch mit einem Reiseblog Geld verdienen kann. Und ja, das ist richtig: Man kann mit einem Reiseblog Geld verdienen. Keine Frage. Aber ich werde das definitiv nicht mit meinem. Mein Alleinstellungsmerkmal ist nicht wirklich vorhanden und ich habe keine konkrete Spezialisierung, was mir nicht die Reichweite verschafft, die ich für ein erfolgreiches Affiliate Marketing benötige.

Für Pressereisen bin ich mit nur einem Reiseblog zu eng aufgestellt. Nebenbei noch einen Podcasts und einen YouTube Kanal zu betreiben, ist für einen alleine ziemlich viel Arbeit. Und mich als Gastautor bei Magazinen und Zeitschriften zu bewerben, dafür fehlte mir ebenfalls die Zeit.

Wer mit seinem Reiseblog Geld verdienen will, braucht ein Konzept. Und ich habe es einfach nicht geschafft, eines aufzustellen, mit dem ich mich wohl fühle. Weltenwandlerin wird ein Hobby bleiben. Ein Hobby, für das mir in der aktuellen Phase meines Lebens leider die Zeit fehlt.

Der finanzielle Faktor

Außerdem ist Reisebloggen teuer. Um über eine Reise zu bloggen, muss man was: Natürlich! Reisen.

Das gesparte Geld aus den letzten Monaten Weltreise, werde ich im nächsten Jahr gut gebrauchen können. Insgesamt habe ich für 224 Tage 12.846 € ausgegeben. Das sind fast 10.000 € weniger, als ich für die 11 Monate kalkuliert habe. Geld, von dem ich erstmal leben kann, solange ich meine Selbstständigkeit aufbaue.

Für meine Buchveröffentlichung im Mai benötige ich z.B. rund 3.000 €, die ich von meinen bisherigen Einnahmen bezahlen möchte. Du siehst, die Weltreise abzubrechen, bringt nicht nur einen zeitlichen, sondern auch einen finanziellen Aspekt mit sich.

Werden die restlichen Artikel noch kommen?

Auf Weltreise mit Zelt unterwegs
Die Berichte aus Kanada sind sogar schon vorbereitet.

Ich möchte ungern Versprechen machen, die ich am Ende nicht halten werde. Deinen Unmut, dass der Bericht über meine Weltreise unvollständig ist, kann ich verstehen. Für mich selbst ist der Blog eine Art Tagebuch, an das ich mich später zurück erinnern möchte. Und in meinem Tagebuch fehlen Einträge.

Haufenweise Bilder und Notizen tummeln sich noch auf meiner Festplatte. Einige Artikel sind geschrieben und warten darauf formatiert und SEO Optimiert zu werden. An einem Artikel sitze ich zwischen 8 und 16 Stunden. Das ist verdammt viel Zeit, für die ich nicht bezahlt werde. Da ich inzwischen hauptberuflich selbstständig bin und gerade noch in den Startlöchern stecke, fehlt mir diese Zeit an anderer Stelle.

Auf Instagram gibt es einen fast Lückenlosen Bericht über die Orte, die ich nach Amerika noch besucht habe.

Über meinen Roadtrip durch die Rocky Mountains, wird im Mai ein Jugendbuch erscheinen. Meine Protagonistin Maddy teilt sich viele meiner Erlebnisse in Kanadas berühmtesten Gebirge.

Wenn dir das für den Moment nicht reicht, kannst du dich natürlich auch gerne persönlich mit mir austauschen. Schreib mir eine Mail, melde dich über Instagram oder Facebook. Nur weil ich viel um die Ohren habe, heißt das nicht, dass ich aus der Welt bin.

Neuigkeiten folgen

Wie es mit mir, meiner Selbstständigkeit und auch mit meinem Buch weitergeht, wirst du in den nächsten Monaten bei Weltenwandlerin erfahren. Ich werde dich auf jeden Fall auf dem Laufendem halten.

Für alle, die sich für die folgenden Themen interessieren, habe ich demnächst ein paar Dinge geplant:

  • Selbstständigkeit
  • Arbeiten als Digitaler Noamde
  • Virtuelle Assistenz
  • Webdesign
  • Ein Buch schreiben und als Autor leben

Neben der Kundenarbeit arbeite ich an diesen Themen auf Hochtouren.

Und warum hat das ganze jetzt so lange gedauert?

Ich musste im Hintergrund erst noch ein paar Dinge abklären. Mit meinem bisherigen Arbeitgeber reden zum Beispiel. Außerdem musste ich noch Entscheidungen treffen, wie, ob ich „all in“ gehe oder noch mit einem Nebenjob meine Fixkosten decke.

Außerdem war das hier eindeutig der zeitaufwendigste Blogeintrag, neben meinem Bericht über die Südinsel Neuseelands. Allerdings nicht, weil der Inhalt so viel Zeit brauchte, sondern, weil ich immer wieder neu angefangen habe zu schreiben. Es gibt so vieles, was ich euch noch sagen will. So viele ungeschriebene Wörter, so viele verstaubte Artikel auf der Festplatte. Ich wusste nicht, was für euch wichtig ist zu erfahren. Willst du mehr zur Selbstständigkeit wissen? Oder doch zur Weltreise? Welche Fragen kommen dir auf, wenn du hörst, dass jemand seine Weltreise abgebrochen hat?

Deshalb erstmal zu dir: Welche Fragen sind für dich noch offen?

Damit wünsche ich dir einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich bin mir sicher, dass es mindestens so aufregend wird, wie das letzte. Und ich freue mich darauf. Auf neue Herausforderungen, neue Bekanntschaften, neue Chancen.

Ich wünsche dir ebenfalls alles Gute!

Deine Alexa

Am Strand in Ao Nang

Nach oben führt auch ein Weg hinab von April WynterBegleite Maddy und ihren Grandpa in die Rocky Mountains!

Im Mai 2020 erscheint mein in Kanada spielender Jugendreiseroman, der durch meine Weltreise inspiriert wurde.

Kann Spuren von Fernweh enthalten!
Erhältlich als eBook und Taschenbuch.

Erfahre mehr!


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