Hawaii war die größte Überraschung für mich während meiner Weltreise. Eigentlich stand das Land nicht auf meiner To-See-Liste. Ein Freund brachte mich auf die Idee, dass ich auf meinem Weg von Neuseeland nach Nordamerika dort einen Stopover einlegen könnte.
Leider plante ich nur fünf Tage ein. Denn wenn Hawaii eins ist, dann ist es teuer. Tatsächlich ist Hawaii das teuerste Land in den USA. Trotzdem würde ich es immer wieder als Reiseziel wählen. Hawaii – ich habe mein Herz an dich verloren.
Anreise nach Hawaii
Von Deutschland aus gibt es keinen Direktflug nach Hawaii. Du wirst mindestens einmal in den USA umsteigen müssen. Hier bietet sich ein Gabelflug mit einem Stopover in New York, Los Angeles, Seattle oder San Francisco an. Alternativ auch Vancouver in Kanada (mein Favorit!)
Der Flug wird dich hin und zurück um die 1.000 € kosten. Vergleiche am besten Flüge über Skyscanner. Die reine Flugzeit dauert um die 16 Stunden. Gerade deshalb empfiehlt sich ein längerer Aufenthalt in Hawaii.
Wenn du von deinem Besuch aus Ozeanien kommst – Neuseeland oder Australien – ist Hawaii um einiges leichter zu erreichen. Von Auckland in Neuseeland aus gibt es einen wunderbaren Nachtflug über Hawaiian Airlines, bei dem du sogar früher landest, als du gestartet bist.
Mein Abflug war Freitags um 23:55 Uhr und angekommen bin ich dank 22 Stunden Zeitverschiebung am Freitag um 10:45 Uhr. Kleine Zeitreise sozusagen.
Die verschiedenen Inseln
Hawaii ist eine Inselgruppe, von denen acht Inseln bewohnt und sechs der Inseln für Touristen zugänglich sind. Kauai, Oahu, Molokai, Lanai, Maui und Big Island. Welche Insel für dich die richtige ist, kannst du mithilfe dieses Beitrags herausfinden.
Ich selbst habe mich aufgrund der Infrastruktur und der Tatsache, dass ich von Neuseeland aus sowieso in Honolulu hätte umsteigen müssen, für Oahu entschieden. Wenn du längere Zeit in Hawaii bist, kannst du auch Inselhopping betreiben und mehrere der hawaiianischen Inseln erkunden. Leider gibt es keinen Personen-Schiffsverkehr zwischen den Inseln, sodass du mit dem Flugzeug reisen musst.
Visum und Einreise
Hawaii gehört zu den vereinigten Staaten und unterliegt deren Grenzkontrolle- und Einreisebestimmungen.
Visum: Alles über ESTA für die USA
Für die USA musst du mindestens 72 Stunden vorher die Elektronische Einreiseerlaubnis (ESTA) beantragen. Das Visum kostet dich 14 USD und ist ab Einreise für 90 aufeinanderfolgende Tage gültig (ab Beantragung hast du 2 Jahre lang Zeit einzureisen, ehe das Visum verfällt). Bei einer Ausreise auf einen anderen Kontinent (Mexiko und Kanada zählen nicht dazu), werden diese 90 Tage unterbrochen, sodass du bei einer erneuten Einreise innerhalb der zwei Jahre keinen neuen ESTA Antrag stellen musst.
Die Grenzkontrollen sind nicht so streng wie in Neuseeland oder Australien. Trotzdem solltest du keine tierischen Produkte mit dir führen und deine Wanderausrüstung gereinigt haben. Im Flugzeug bekommst du ein Formular, dass du wahrheitsgemäß ausfüllen musst. Außerdem kann es sein, dass du bei deiner Einreise einen Rückflug vorweisen musst.
Was du sonst noch wissen solltest
Das Interview mit dem Grenzbeamten in den USA
Wovor ich mich am meisten gefürchtet habe, war das Interview mit dem Grenzbeamten. Tatsächlich habe ich mir umsonst Sorgen gemacht. Der Grenzbeamte hat einfache Fragen gestellt und deutliches Englisch gesprochen. Nicht mal meinen Rückflug, den ich eigentlich hätte haben sollen, wollte er sehen.
Diese Fragen könnten dir bei der Einreise in die USA gestellt werden:
- Warum reist du in die USA?
- Wie lange hast du vor zu bleiben?
- Bist du schon einmal in den USA gewesen?
- Wohin geht es danach?
- Hast du Freunde oder Verwandte in den USA?
- Hast du bereits alle Unterkünfte gebucht?
- Wo wird deine erste Unterkunft sein?
- Was arbeitest du?
- Bist du allein unterwegs?
Ja, tatsächlich hat den Grenzbeamten die Tatsache, dass ich alleine reise, viel mehr Interessiert, als mein Weiterflugticket oder meine vorherige Arbeit auf einer Farm in Neuseeland (das musste ich auch angeben).
Wichtig ist, dass für den Grenzbeamten erkennbar wird, dass du wirklich nur Urlaub in den USA machen möchtest. Sobald er das Gefühl hat, dass du hier arbeiten oder gar länger bleiben willst, könnte das Interview etwas ausführlicher werden.
Wenn du selbst kein oder kein gutes Englisch sprichst, ist das übrigens kein Grund dich abzuweisen und wieder nach Hause zu schicken. Das Wichtige ist, dass du auf die Fragen des Grenzbeamten antworten kannst. Lerne mögliche Fragen und Antworten vorher auswendig oder reise mit jemanden, der dich zur Not übersetzen kann. Familien werden zusammen kontrolliert und befragt.
Klima und beste Reisezeit
Jetzt kommt die gute Nachricht: Hawaii ist ein ganzjähriges Reiseziel mit seinem recht gleichbleibendem, tropischem Klima. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen 19° und 31° Celsius. Mit Regen kannst du in bestimmten Gebieten fast täglich rechnen, in anderen hast du dafür selten welchen. Im Winter wird es ein paar Grad kühler und es regnet im Durchschnitt wenige Tage mehr.
Hier findest du eine gute Empfehlung der Reisemonate je nach Aktivitäten (z.B.Wale beobachten oder Surfen), aber auch nach Hauptsaison und Preisen. Im Juni werden langsam auch die Mangos reif. Also Mangofan kann ich dir also den Juni empfehlen.
Fortbewegung auf Oahu
Das Thema Fortbewegung war für mich letzten Endes ausschlaggebend dafür, dass es nach Oahu und nicht nach Kauai ging. Denn in Oahu gibt es öffentliche Verkehrsmittel in Form von Bussen – was es auf den anderen Inseln nicht gibt. Und diese Busse fahren sogar häufiger, als in dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin (Westerwald halt …). Für 5 USD bekommst du ein Tagesticket (welches du auch für das Umsteigen benötigst). Eine Einzelfahrt kostet 2,50 USD. Wichtig ist, dass du nur passend und in bar zahlen kannst. Also vorher schön Kleingeld wechseln.
Ansonsten ist das Auto das Fortbewegungsmittel schlechthin. Ab 25 Jahren zahlst du keinen Jungfahrerzuschlag mehr. Teuer sind die Autos trotzdem. Für kürzere Strecken empfiehlt sich der Roller als Verkehrsmittel (weht dir eine frische Brise durchs Haar) und auch einige Fahrradfahrer habe ich gesehen.
Wenn du allein unterwegs bist, empfehle ich dir mit dem Bus durch die Gegend zu fahren. Du erreichst alle wichtigen Sehenswürdigkeiten. Zwar brauchst du etwas länger, bist aber um einiges günstiger unterwegs.
Sehenswürdigkeiten in Hawaii
Hawaii kann mehr als nur Surfen und Schnorcheln. Vor allem für Wander- und Fotografiebegeisterte ist die Insel ein absoluter Traum. Hier ein paar Vorschläge, was du in Hawaii alles erleben kannst:
Wassersport
- Surfunterricht nehmen in Waikiki
- Schnorcheln mit Schildkröten in Turtel Beach
- Von einer Klippe springen in Waimea Beach
- Schwimmen (an allen Stränden?)
- In einem Korallenriff tauchen
- Mit Delfinen schwimmen
- Eine Bootstour machen
-
Wandern
- Moanalua Valley Trail (zu den Stairways to Heaven)
- Ualaka’a Trail
- Koko Crater Railway Trailhead
- Diamond Head
- Manoa Waterfalls
Andere Aktivitäten
- Polynesian Cultural Center
- Besuche Pearl Harbour
- Doles Ananas Plantage besichtigen
- Einen Farmers Market besuchen
Einen ausführlichen Bericht, wie du die Stairways to Heaven auf legalem Weg erreichst und ob du überhaupt die Konditionierung hast, um das Ziel zu erreichen. Ein Bericht über innere Ängste, Klettererfahrungen und die abenteuerlichste Wanderung meines Lebens.
Wie du Geld sparen kannst
Hawaii ist wie bereits erwähnt, unglaublich teuer. Hier meine Empfehlungen, wie du ein wenig Geld sparen kannst:
- Das Hostel vor Ort zu verlängern war günstiger, als es vorher online zu buchen (das kommt aber auch auf die Saison an und wie hoch die Nachfrage ist und natürlich, ob überhaupt noch ein Platz frei ist).
- Hostels bieten außerdem häufig kostenlose Aktivitäten für dich an. Und kostenloses Pancake Frühstück.
- Auf der Insel Oahu gibt es Bustagestickets für die ganze Insel für 5 USD am Tag. Das ist deutlich günstiger, als sich ein Auto zu mieten.
- Einige Strände sind kostenpflichtig. Halte Ausschau nach welchen, die kostenfrei sind.
- Statt eine Surfstunde zu buchen, habe ich mich Leuten aus dem Hostel angeschlossen, die surfen gegangen sind. In meinem Hostel gab es Surfbretter, die du dir sehr günstig ausleihen konntest. Schnorchelausrüstung gab es sogar kostenlos.
- Reise nicht allein. Wenn du jemanden hast oder vor Ort jemanden kennenlernst, mit dem du dir zum Beispiel einen Mietwagen teilen kannst, kommst du um einiges günstiger weg. Mit mehreren Leuten lohnt sich die Miete eines Ferienhauses über AirBnb. Alleine schläfst du günstiger in einem Hostel.
Okay, das klingt jetzt wirklich nach Schleichwerbung für Hostels. Aber tatsächlich fand ich das die beste Art zum Reisen. Ich habe so unglaublich viele, tolle Menschen in meinem Hostel kennengelernt. Für gemeinsame Aktivitäten oder einfach nur einen gemütlichen Abend im Gemeinschaftsraum. Noch nie habe ich so schnell Kontakte geknüpft, wie auf Hawaii.
Was du bei deinem Hawaii Urlaub auf keinen Fall vergessen solltest
So viel vorweg: Du brauchst kein Schnorchelset oder gar ein Surfbrett mitzunehmen (kannst du alles vor Ort mieten). Was du dafür mitnehmen solltest:
- Das mindestens 72 Stunden vorher beantragte ESTA-Visum
- Nachweis über deinen Rückflug
- Bikini (am besten einen „Wellenfesten“. Mein Triangel-Bikini hat leider den Kampf gegen die Wellen verloren *hust*. Die von Inaska Swimwear sind auf jeden Fall Volleyball geprüft.)
- Sonnencreme* (Bitte achte darauf, dass es umweltschonende ist, da sie dir ggf. bei einer Grenzkontrolle abgenommen werden könnte. Ich sage mit Absicht könnte, da die Korallenriffe durch Sonnencreme, die beim Baden im Meer von den Körpern gewaschen wird, zerstört werden. Die Regierung in Hawaii diskutiert deshalb darüber, die Einfuhr von Sonnencreme zu verbieten. Da das unglaublich hohe Kontrollen am Flughafen nach sich ziehen würde, ist das bisher aber noch nicht umgesetzt worden. Die Sonnencreme, die du auf Hawaii kaufen kannst, ist biologisch abbaubar und zerstört die Korallenriffe nicht. Deshalb achte auf ökologisch abbaubare Sonnencreme oder kaufe erst welche vor Ort.)
- Strandkleid*
- Sarong
- Hängematte*
- Wanderschuhe*
- Wanderstöcke*
- Reiseadapter* für die USA
- Kamera*
Ist Hawaii etwas für dich?
Ich habe mein kleines Hawaii Abenteuer geliebt.
Noch nie habe ich so viele unglaubliche Menschen in so kurzer Zeit kennengelernt. Ich bin in Riesenwellen geschwommen, habe beim Wandern Todesängste ausgestanden, habe einen gigantischen Regenbogen im Dschungel gesehen und habe Schildkröten im Meer entdeckt. Hawaii ist einfach viel zu schön, um morgens auszuschlafen. Und wann steht man bitteschön freiwillig früher auf als die Sonne? Na? Allzu oft kommt das sicherlich nicht vor.
Egal ob entspannte Stunden am Strand, Actionabenteuer im Wasser, atemberaubende Wanderungen, viel Kultur und Hula Tänze oder den Filmkulissen diverser Klassiker nachträumen: Du wirst Hawaii lieben!
Linktipps und Literaturempfehlung
- Moanalua Valley Trail – der legale Weg zu den Stairways to Heaven
- Hawaii Urlaub von A-Z von Urlaub mal anders
*Dieser Beitrag enthält einen Affiliate-Link. Mehr Infos findest du hier.
Die verlinkten Podukte ohne * empfehle ich dir übrigens, weil ich sie gut finde, ohne dabei einen Cent zu verdienen.